Du hast alle Zeit der Welt und wenn es nur eine Sekunde ist.


28.09.11

Tagebuch einer Unbekannten

Hz-moll


Mein Herz ist nun einmal
in moll gestimmt.
Das hat mir
-unter anderem-
die Karriere geknickt.
Der Geigenlehrer
mich ins Rennen geschickt.
Im Gepäck
drei Stücke
in DUR.


Mein Herz ist nun einmal
in moll gestimmt.
Das hat mir
-unter anderem-
die Liebe verzagt.
Der Prinz
euphorisch zu mir sagt:
Sein Herz
schlage nur
in DUR.


Mein Herz ist nun einmal
in moll gestimmt.
und moll x moll = DUR.
Drum spielt mein Herz
nen Freudentanz
wenn es eines findet wie deines.
Denn.
Dein Herz ist nun einmal.
Ganz bestimmt.
In moll gestimmt.




Tagebuch einer Unbekannten



Immer abends.



Wenn mich der Bienenstich juckt.
Unterm Fuß.
Das Herz vergisst schneller als der Fuß.
Das Herz möchte verzeihen.
Der Fuß juckt.
Und mahnt zur Vorsicht.

Nicht vergessen können.
Verzeihen nie mehr.
Das Hassen lernen.
Dich hassen lernen.
Was es nicht lernen will.

Du bist, denke ich, kein guter Repräsentant deiner Erziehung,
wenn du sprichst zu mir mit Drohgebärde.
Und deine Worte mir die Zähne einzeln ziehen.
Einen
nach dem anderen.
Die ich dir so gerne gezeigt habe.
Mit meinem Lachen.
Vor Glück.





27.09.11

Tagebuch einer Unbekannten















Als ich fortging.

War da kein Wasser.
Nur Eis.
Unter den nackten Füßen.
Schritt für Schritt.
Stach der Schmerz durch die Sohlen.
Ins Herz.
Die Geige heiser.
Krächzte mit dem Wind im Chor.


Träne für Träne
schmolz nun das Eis.
Unter den nackten Füßen.
Doch ich war weit.
Viel zu weit gegangen.

Nirgendwo mehr ein Ufer in Sicht.

So lernte ich schwimmen.
Inmitten des Ozeans.
Die Geige, das rettende Treibholz, zur Hand.

Schwamm ich zurück.
2000 Kilometer.
Zu Dir.
Erreichte das Ufer.

2000undelf Jahre zu spät.

Wir sind nicht mehr, die wir einmal waren.




22.09.11

Tagebuch einer Unbekannten

Zu früh aus dem Nest gefallen.
Vom Baum gestürzt.
In der Realität angekommen.

Mit gebrochenem Genick.

Liegt da wie ein junges Vögelchen.
Ganz in sich zurückgezogen.
In einem einfachen Holzsarg.
Darin so klein.
So dünn.
So wenig.
Den Hals gebogen.
Den Kopf zur Seite geneigt.

Als überlege er gerade, ob das nun wirklich die richtige Entscheidung gewesen sei.
Jetzt wo die Feuerluke sich öffnet.
Und die Flammen diesen Anblick seines Körpers einfrieren als letzte Erinnerung an ihn.

Auf einen Zettel hatte er geschrieben:

Ich kann meinen Platz
hier nicht finden.
Ich will nach Hause.






13.09.11

Reisetagebuch

Unterwegs.








Glück und Unglück
sind nur einen Atemzug von einander entfernt. 
Seite und Kehrseite der selben Medaille.



12.09.11

Reisetagebuch

Unterwegs.









Liebe ist eine

Erfindung der Menschen. Krieg
setzt Liebe schachmatt.






09.09.11

Reisetagebuch

Unterwegs.






Manche Geschichte endet.
Bevor sie richtig begonnen hat.




Manche Liebe zerbricht.
Ohne dass du ihre Größe erkannt hast.




Manchmal siehst du dein Glück nicht.
Weil es gerade bei dir ist.
Ganz nah.




Manchmal findest du deinen Weg nicht.
Läufst immer schneller.
Suchst in der Ferne.
Und läufst.
Außer Atem.
Blind für deinen Weg.
Den du bereits gefunden hattest.
Weil er nur hinter dir sichtbar wird.
Als Spur deiner Füße.





Manchmal suchst du vergeblich deine Heimat.
Weil du vergessen hast, dass wir auf der ganzen Erde nur zu Gast sind.





Selten zeugst du ein Kind zur rechten Zeit.

Selten wirst du zur rechten Zeit geboren.

Manchmal endet dein Leben.
Wenn es gerade beginnen könnte.





Solange ein Mensch am Leben ist, kannst du ihm sagen:
heute liebe ich.

Solange du lebst kannst du einem Menschen sagen, dass du ihn liebst.


05.09.11

Reisetagebuch

Gerade jetzt.

Bist du allein.
Ich möchte bei dir sein.
Dich halten halten halten.

Aber was hilft dir das.
Aus 2000 Kilometer Entfernung.



Vorgestern zeigte eine Wolke mir dein Gesicht.








Ich wollte winken, dich grüßen.
Aus 2000 Kilometer Entfernung.
Ich nehme dich in den Arm.
Streichle dein Haar.

Aber was hilft dir das.
Aus 2000 Kilometer Entfernung.


Der Himmel ist blau.
So leer.
Ich suche nach Wolken.
nach deinem Gesicht.

Die Sonne plumpst hinter die Bäume wie eine faule Pflaume.

Heute wünsche ich,
Ich wäre bei dir.
Dich zu halten.

Aber was hilft dir das aus 2000 km Entfernung.







Picknick2

Reisetagebuch

Unterwegs.




Dreisatz




Zeit ist Erfindung.
Der Menschen. Die Liebe setzt
die Zeit außer Kraft.

" Zeit ist Geld. "

Geld ist Erfindung.
Der Menschen. Die Liebe setzt
das Geld außer Kraft.








" Zeit ist Geld "
" Keine Zeit - kein Geld "
" Kein Geld - keine Zeit."





Und wo bleibt die Liebe?


Liebe ist ohne Interesse.
Liebe ist nicht käuflich.
Nicht verkäuflich.
Liebe verdient man nicht.

Liebe bekommt man geschenkt.
Sagst du.



04.09.11

Haareimwind

Reisetagebuch

Unterwegs.




Zeit ist Erfindung.
Der Menschen. Die Liebe setzt
die Zeit außer Kraft.









03.09.11

Reisetagebuch

Unterwegs.
Auf der Suche nach dem verlorenen Paradies.












02.09.11

Traurigesgrsicht1

Pauseprivat1

Dickefraustrand

trauerweide

Selbsttrauerweide

Schlafinauto2